Praxis für Kurzzeit- und Hypnotherapie
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Depression

Wenn das Leben zur Qual wird

Wie oft kommt es vor, dass wir alles grau in grau sehen, dass wir nichts haben, worauf wir uns freuen können und dann sagen: „Das alles deprimiert mich so!“.
Das Wetter macht uns „depressiv“, ein unbefriedigender Beruf ist einfach „deprimierend“ – „Depression“ ist das Wort für alle Phasen, in denen wir in einem Stimmungstief sind.
Da wir den Ausdruck „Depression“ so häufig gebrauchen, herrscht der Eindruck vor, dass die Depression ein ganz gewöhnlicher Gemütszustand ist: Jeder war schon einmal „depressiv“, jeder weiß darüber Bescheid, jeder kann mitreden.

 

Tatsächlich ist Depression nicht gleich Depression.
Das Stimmungstief, die ganz gewöhnlichen Phasen der Entmutigung und Freudlosigkeit, wie sie in jedem Alltag vorkommen, sind etwas anderes als eine Depression im medizinischen Sinn. Die Depression im medizinischen Sinn ist eine ernsthafte, oftmals lebensgefährliche Erkrankung. Der Betroffene braucht in jedem Fall Hilfe. Seine Erkrankung muß zunächst von einem erfahrenen Arzt erkannt werden und dann von einem Arzt oder einem Psychologen behandelt werden.

 

Dies heißt nicht, daß man die „Depression“ im umgangssprachlichen Sinne, die keine psychiatrische Erkrankung ist, auf die leichte Schulter nehmen sollte. Viele Menschen werden von ihren seelischen Problemen so belastet, dass sie sich nicht mehr allein helfen können, sondern die Unterstützung eines Experten benötigen. Dieser Helfer braucht jedoch nicht unbedingt ein Arzt oder ein Psychologe zu sein. Lebensprobleme können auch zusammen mit dem Partner oder mit Angehörigen gelöst werden – anders als bei der Depression im medizinischen Sinne.

 

Leider werden die Depression im umgangssprachlichen Sinne und die Depression im medizinischen Sinne häufig verwechselt. Eine solche Verwechselung kann für denjenigen, der von einer Depression im medizinischen Sinne betroffen ist, gefährlich werden. Wer der Meinung ist, er durchleide nur ein Stimmungstief, wie es eben allen Menschen irgendwann einmal zustößt, kommt nicht auf die Idee, dass er von einer echten Erkrankung betroffen ist. Er versucht – oft unter quälenden Schuldgefühlen – allein zurechtzukommen, und verzichtet auf die notwendige Hilfe eines Arztes oder Psychologen.

 

Ebenso ist es wichtig zu wissen, daß eine Depression im medizinischen Sinne keine seltene Erkrankung ist. Viele Betroffene befürchten, dass sie mit ihrem Leiden ein Einzelfall sind. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat in einer groß angelegten Studie untersucht, wie oft Menschen die allgemeine ärztliche Hilfe in Anspruch nahmen, an psychischen und psychosomatischen Störungen litten: ungefähr 10% aller befragten Patienten litten an einer Depression. Diese Zahl mag zunächst erstaunen. Sie macht aber auf etwas Wichtiges aufmerksam: Es gibt mehr Betroffene als man denkt, weil viele ihre Erkrankung verschweigen. Diese Zurückhaltung ist leider nicht ganz unverständlich, denn psychische Erkrankungen sind für viele Menschen ein unbekannter, unheimlicher Zustand. Die meisten sind nicht ausreichend informiert; sie wissen zuwenig über seelische Leiden und können sich nicht vorstellen, dass eine psychische Erkrankung genauso schwer sein kann wie eine körperliche Krankheit.