Praxis für Kurzzeit- und Hypnotherapie
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Atemtherapie

Intuitives Atmen
Das „Intuitive Atmen“ wurde 1979 von Karl Scherer im Rahmen eines rigorosen indianischen Medizinmanntrainings durch Zufall „wieder“entdeckt.
Das „Intuitive Atmen“ wird auch „verbundenes Atmen“ oder „kreisförmiges Atmen“ genannt.

 

Bis zu einer oder sogar mehrere Stunden lang wird ständig ohne Pausen zwischen dem Ein- und Ausatmen oder dem Aus- und Einatmen geatmet. Eine Zeit lang ist der Einatem willentlich. Nach einer Weile kommt er von selber. Der Ausatem darf passiv fließen. Es entsteht ein kreisförmiger Atemrhythmus. Aus anfänglicher Willkürlichkeit entwickelt sich eigenständiges Atmen mit einem anderen körpereigenen Impuls wie bei vergleichbaren Atemschulen. Es wird alles weg geatmet, was den kreisförmigen Atem behindert.

 

„Intuitives Atmen“ führt zur Aufdeckung von Atem-,Gefühls- und Denkmustern und führt zur De-Identifikation.

 

Ich selber habe das „Intuitiven Atmen“ von Karl Scherer in den Jahren 1984/85 gelernt und habe lange mit ihm Ausbildungsgruppen und Seminare geleitet.

 

Es ist einer der intenstivsten Erfahrungen, die Menschen in unserem Kulturkreis machen können.

 

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Was passiert in einer Atemsitzung mit „Intuitivem Atmen“?
Das Grundanliegen des „Intuitiven Atmen“ ist es, den sog. kreisförmigen Atem zu befreien. Der kreisförmige Atem ist ein körpereigener, im Organismus verankerter Impuls,der uns hilft, mit Stress und lebensbedrohlichen Situationen umzugehen und uns dabei hilft, die Traumatisierungen des Körpers und des Geistes abzubauen und uns durch existenzielle Krisen hindurchzuhelfen.

 

Im Unterschied zum „kreisförmigen Atmen“ kann man das normale Atmen als eine Sub-Ventilation oder „Kompromissatmung“ verstehen, die nicht zum Leben ausreicht, aber zum Sterben zu viel ist.

 

In den Atemsitzungen wird ein entspannter und kreisförmiger Atemrhythmus eingeübt, der Schritt für Schritt alle sich in uns befindlichen Atem-,Gefühls- und Denkmuster provoziert und auftauchen läßt, damit sie sich im Auftauchen auflösen können.

 

Beim „Intuitiven Atmen“ wird nicht versucht, die Traumatisierungen in ihrer gesamten Ausführlichkeit zu erfassen und kathartisch abzureagieren, wie dies mit den Methoden der Humanistischen Psychologie und der Atemarbeit nach Grof (Holotropes Atmen) und in der Reich´schen Therapie getan wird.

 

Wir konzentrieren uns beim „Intuitiven Atmen“ vielmehr nicht dem Negativen, nicht den Wunden aus unserer Vergangenheit, sondern der positiven Lebensenergie, auch wenn sie durch Körper- und Charakterpanzerung sowie Geisteshaltung in einer zunächst einmal besonderen Form vorhanden ist.

 

Die Grundenergie des Lebens ist immer heil und heilsam. Ist diese Lebensenergie erst einmal befreit, bewirkt sie immer Harmonisierung, Integration und Heilung aller Lebensfunktionen. Wir können dabei der hunderttausend jährigen Evolution der menschlichen Entwicklung vertrauen, da wir in unserem Körper und in unseren Genen ein Maß „biologischer Richtigkeit“ entwickelt haben.

 

Im „Intuitiven Atmen“ tauen wir den Fluss des Lebens auf und vertrauen seiner Eigendynamik, aber wir analysieren dabei nicht die dabei auftauchenden körperlichen, psychologischen und geistigen Blockaden.

 

Das „Intuitive Atmen“ geht sehr einfühlsam auf die körperliche Verspannung und die gefühlmäßigen Probleme ein. Jedes auftauchende Problem und jedes Symptom wird mit großer Achtsamkeit untersucht. Dabei ergibt sich häufig in Verbindung mit spezifischen Atemanweisungen, dass das Problem selber das Energiepotenzial für die Auflösung des Problems enthält.

 

Im „Intuitiven Atmen“ wird langsam und kontinuierlich der gesamte Körper in Ausdruck und Selbstwahrnehmung durchgearbeitet.

 

Jede erfolgreiche Auflösung von Spannungen und Blockierungen mit Hilfe des Atems führen dabei unweigerlich zur Wahrnehmung anderer Störungen des Gleichgewichts.

 

Was bewirkt das „Intuitive Atmen“?
Ein erfolgreicher Atemprozess bringt unweigerlich ein erhöhtes Energieniveau mit sich, eine größere körperliche Beweglichkeit und eine verbesserte Fähigkeit, sich durchzusetzen und zu sich selber zu stehen. Vermehrte Fähigkeit zu Nachsicht und Hingabe wird ebenfalls beobachtet. Die Bereitschaft zu mehr Selbstverantwortlichkeit kann ebenfalls festgestellt werden.

 

Typisch für einen erfolgreichen Atemprozess ist außerdem, dass die Übenden spontane Einsichten in die sie bestimmenden und bisher unbewusst gebliebenen Glaubenssätze und Geisteshaltungen haben. Dabei entwickeln die Übenden zunehmend die Fähigkeit, irrationale, negative oder selbstzerstörerische Lebenshaltungen aufzugeben. Weitere Anzeichen dieses erfolgreichen Atemprozesses sind eine erhöhte geistige Klarheit, eine tiefere Konzentrationsfähigkeit und die Fähigkeit tiefe Meditation und mehr Bewusstheit in den Alltag zu bringen.

 

Was ist Intuitives Atmen?

 

Ein kurze Einführung von Karl Scherer:
„Der Atem ist die zentrale und alles verbindende Lebensfunktion. Er ist nicht nur die Verbindung zwischen der Welt innerhalb und außerhalb unseres Körpers, sondern auch die Brücke zwischen Bewusstsein und Unbewusstem. Ebenso ist er die Verbindungsschnur, die sich durch alle Ereignisse unseres Lebens, von der Geburt bis hin zum Tod, durchzieht. Aus diesem Grund wird jedes erlebte und unverarbeitete Trauma in einer spezifischen Einschränkung unseres natürlichen Atemkreislaufes exakt reflektiert, und zwar in der Form, dass genau diese Körperteile und/oder emotionalen Zentren, die mit dem jeweiligen Trauma in Verbindung stehen, vom Atem abgeschnitten werden.

 

Daraus entstandene Gefühls- und Geisteshaltungen schaffen ein komplexes Netz von Erfahrungen und Sinneswahrnehmungen, das sich ständig verdichtet, bis wir schließlich keinen Ausweg mehr sehen und diese Verstrickung als Leben akzeptieren. Glücklicherweise hat uns die Natur im Verlauf der menschlichen Evolution mit natürlichen Mitteln ausgestattet, um traumatische Erfahrungen zu integrieren und stressbeladene Informationen und Erinnerungen auf einer höheren als der Stufe reiner Reaktivität zu bearbeiten. Diese beinahe magische, selbstregulierende, geradezu intelligente Lebensfunktion wird im Intuitiven Atmen “Atemkreis“ genannt. Wenn dieser organische Impuls des Körpers die vordringlichsten Traumata und Stresssituationen integriert und aufgelöst hat, hört er nicht auf, sondern geht, einmal befreit, dazu über, uns und unseren Körper Schritt für Schritt mit der gesamten Umgebung zu harmonisieren und Potentiale zur Höherentwicklung freizusetzen.

 

Beim Intuitiven Atmen findet eine sehr intensive Reinigung des Körpers, des Geistes und der Seele statt. Im Atemkreis erleben wir, nicht mehr selbst atmen zu müssen, sondern vom Atem “geatmet“ zu werden. Dabei löst sich das Ego mit seinen alten Konzepten vorübergehend auf, was uns den direkten Zugang zu archetypischen und transpersonalen Erlebnisbereichen ermöglicht. So werden scheinbare Widersprüche transzendiert und Grenzen zu Orten des Kontakts und der Verbindung. Nach unserer Erfahrung setzt dann wirkliche Heilung ein.

 

In diesen außergewöhnlichen Bewusstseinszuständen können wir unsere alltäglichen Muster und Kreisläufe durchbrechen und die verborgenen Paradoxa des Lebens vereinigen, indem wir sie in eine neue geistige Vision integrieren, die es uns ermöglicht, das Universum als lebendig und uns als seine Mitgestalter wahrzunehmen. Der tibetische Meister Tarab Tulku Rinpoche bemerkte anlässlich einer Gruppensitzung im Intuitiven Atmen, er habe noch nie soviel Energie erlebt. Es ist diese Eigenschaft des Intuitiven Atmens, einen grundsätzlichen Wandel in den Bewertungsmaßstäben, die den Rahmen unseres Lebens bilden, einzuleiten. Das hebt das Intuitive Atmen in den Rang von Initiationsriten antiker und schamanischer Kulturen. So sagte Brave Buffalo, ein Medizinmann der Brulé Sioux über das Intuitive Atmen:
„Karl, wir werden es nie schaffen, alle Weißen in unseren Zeremonien zu heilen. Vielleicht erreicht sie das Intuitive Atmen.“

 

Jetzt wird der Prozeß immer subtiler und geht schließlich zu einer Erfahrung von unbegrenztem Raum innerhalb und außerhalb des Körpers. Hier versagen Worte, weil sie etwas linear zu beschreiben versuchen, was nicht linear ist, sondern in Synchronizität und aus wechselseitiger Beziehung mit allen ständig neu entsteht. Nachdem das Atmen seine Funktion als Tor zu einem neuen Seinsbereich erfüllt hat, ist Leben jetzt wieder spontan und mit allem verbunden. “Im Intuitiven Atmen steckt die Kraft, den grundsätzlichen Rhythmus des Atmens im Körper wiederherzustellen und profunde körperliche und geistige Transformation zu bewirken. Es ist eine Methode, die die Meditation sehr unterstützt und in vielen Religionen ja auch angewandt wurde. Es scheint, dass Karl Scherer etwas sehr Wichtiges wiederentdeckt hat.“

 

P. Bede Griffith, OSB, Abt des Satchiananda Klosters, Indien